Requiem von Gabriel Fauré
Nach dem Konzert eIne Stimme aus dem Publikum
…Ich möchte dem Oratorienchor ein riesengrosses Kompliment aussprechen für das berührende Konzert heute Abend. Der Chor hat mich mit seinen zarten Piani und seinem unforciertem grossen Forte total überrascht und begeistert. Da muss ein Stimmbildner und Dirigent sehr gute Arbeit geleistet haben
Die Presse berichtet (Oberbaselbieter Zeitung vom 15.11.2018)
Weiche Nebelschleier in sanfter Totenmusik
Liestal Der Oratorienchor Baselland und das NOB führten Gabriel Faurés Requiem auf
ALEXANDER JEGGE
Orchester Basel unter der Leitung von Fritz Krämer. Anna-Victoria Baltrusch, Orgel und der Dirigent Fritz
Ganz sanft beginnt die Totenmesse mit leisem Chor und Orchester. Es gibt nur wenige Steigerungen und dynamische Höhepunkte. Diese werden sofort wieder zurückgenommen in eine nicht anklagende, sondern tröstliche Atmosphäre. Dies gelang dem Chor sehr schön, die leisen Töne sanft, die Höhepunkte kraftvoll und bestimmt. Das Orchester begleitete nicht, sondern war Teil des Werks.
Die eher dunklen Töne, gegeben durch die Orchestrierung, erzeugten ein sehr harmonisches Gesamtbild – fast, denn dazu gehörten auch noch die beiden Solisten, die katalanische Sopranistin Núria Rial und der deutsche Bassbariton Dominik Wörner. Der Bariton sang das «Offertoire» und das «Libera me» zusammen mit Chor und Orchester ebenfalls in diesem zurückgenommenen Gesamtton, ohne aber undeutlich oder unscharf zu sein. Núria Rial wiederum sang ihr
«Pie Jesu» mit grosser Innigkeit und Wärme direkt in die Herzen der Zuhörer.
Schon zuvor zeigten die beiden Solisten ihr ganzes Können. Das Konzert begann mit Faurés «Cantique de Racine» für Chor und Orchester. Dann erklangen Núria Rials helle Glockentöne zum ersten Mal bei César Francks «Panis angelicus» und später mit Faurés «Tantum ergo». Dominik Wörner sang von der Empore herab, begleitet von der grossen Orgel (Organistin Anna-Victoria Baltrusch), zwei von Johannes Brahms’ «Vier ernste Gesänge»: «Wenn ich mit Menschen- und Engelszungen redete (Nr. 4)» und «O Tod, wie bitter bist Du (Nr.3)». In der Mitte des Konzerts begleitete das Orchester die Harfenistin Se?ve?rine Schmid in Arnold Schoen- bergs «Noturno/Adagio».
Es war schön, die dunklen Themen Tod und Sterben musikalisch in einer so tröstlichen Stimmung zu erleben.
Programm
11.11.2018 um 17:00 in der Stadtkirche Liestal
- Gabriel Fauré: Cantique de Jean Racine op. 11
- César Franck: Panis angelicus
- Johannes Brahms: Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete (Vier ernste Gesänge op. 121 Nr. 4)
- Arnold Schönberg: Adagio/Notturno für Streicher und Harfe
- Johannes Brahms: O Tod, wie bitter bist du (Vier ernste Gesänge op. 121 Nr. 4)
- Gabriel Fauré: Tantum ergo op. 55
- Gabriel Fauré: Requiem op. 48